Besichtigung Rieger Orgelbau

Besichtigung Rieger Orgelbau

Rieger Orgelbau, gegründet 1845 in Jägerndorf (Österreich-Schlesien) und im Zuge der Vertreibung aus der Tschechoslowakei 1946 in Schwarzach angesiedelt, hat eine gleichermaßen bewegte wie auch interessante Firmgeschichte vorzuweisen. 28 interessierte Teilnehmer:innen nahmen am Donnerstag, den 13. April 2023 die Gelegenheit wahr, um diese Geschichte und auch das Handwerk des Orgelbauers bei einem der renommiertesten Orgelbauer schlechthin kennen zu lernen.

In einer rund 2-stündigen Führung wurde uns der Bau einer Orgel in allen Facetten erklärt. So durften wir erfahren, dass Rieger alle Bestandteile einer Orgel, inklusive der heute hilfreichen Elektronik, selbst fertigt. Ausgenommen davon sind die diversen Grundmaterialien.

Durch die stets gegebene, datentechnische Verbindung der neuen Rieger-Orgeln mit den Servern der Firma ist dort über sogenannte Log-Files stets einsehbar, wer wann zu welcher Zeit welche Handlungen an einer der verbundenen Orgeln gesetzt hat, und es wird dadurch möglich, über Fernwartung mancherlei Probleme zu beheben, ohne dass Personal vor Ort sein muss. Bei größeren Distanzen hilft das, erfolgreich Zeit und Kosten zu sparen. Wir durften auch erfahren, dass Rieger aktuell elf Lehrlinge im Orgelbau ausbildet und dass im Herbst weitere fünf dazukommen werden. Diesen wird neben den handwerklichen Skills auch einmal wöchentlich das Orgelspiel vermittelt. Das heißt, dass jeder ausgebildete Orgelbauer Orgel spielen können muss, um das Instrument in seinen Grundzügen auch bedienen zu können. Eine ganz besonders interessante Herausforderung ist das Intonieren der Orgelpfeifen. Nebst der Klangfarbe werden durch diverse Feinarbeiten an der Kernspalte oder dem Pfeifenfuß die Reinheit des Klangs, die Lautstärke sowie das Ansprechverhalten der Pfeifen beeinflusst. Zusätzlich zu den vorhandenen elektronischen Hilfsmitteln spielt auch das menschliche Gehör eine ganz entscheidende Rolle.

Es waren mannigfaltige Eindrücke über ein schönes Handwerk, welche wir mit nach Hause nehmen durften, und der Klang einer Orgel wird uns in Zukunft noch beeindruckender erscheinen.