Seniorenbund Sulz-Röthis bei Loacker Recycling
25 Mitglieder des Seniorenbundes Sulz-Röthis kamen am 28.März in den Genuss einer kompetenten Führung durch das Betriebsgelände, nachdem Seniorchef Michael Loacker im neuen Verwaltungsgebäude die Geschichte des Familienunternehmens geschildert hatte. Die Loacker Recycling Gruppe beschäftigt zurzeit 1300 Mitarbeiter, davon 518 in Vorarlberg und erwirtschaftete im Jahr 2018 720 Mio Euro Umsatz.
Es begann im Jahre 1876 durch Katharina Loacker, die Urgroßmutter des heutigen Seniorchefs, die Lumpen, Knochen und Schrott im Rheintal sammelte.
Nach mehreren Schicksalsschlägen konnte 1915 das Wohnhaus in der Brunnengasse südlich von Götzis errichtet werden, wo Alt- und Nutzeisen gesammelt wurden. Reinold Loacker – der Vater des heutigen Seniorchefs – baute den Betrieb in der Brunnengasse weiter aus, eine Waage, Büroräume und ein Flugdach kamen hinzu. Alles Gesammelte wurde in mühsamer Handarbeit zerschnitten, sortiert und in die Stahlwerke geliefert. 1935 wurde der erste LKW gekauft – heute sind es in Vorarlberg 86 und in der Gruppe über 330 LKWs!
Ende der 1960er kam die Abfallentsorgung dazu, 1977 der Altpapierhandel. 1986 wurde die erste Shredderanlage in Betrieb genommen. Damit können zum Beispiel bis zu 80% eines Autos als Wertstoff aufbereitet werden.
Nach zahlreichen Unternehmenskäufen und Beteiligungen ist Loacker heute ein international agierendes Recycling-Unternehmen.
1969 stieg Michael in den väterlichen Betrieb ein und übernahm 1979 mit 27 Jahren die Geschäftsführung. Im Jahr 1974/75 wurde nördlich von Götzis in der Lustenauerstraße 33 der erste Teil der großen Halle errichtet und eine 500 t Schrottschere aufgestellt. Es war damals schon ein Spießrutenlaufen mit großen Umweltauflagen und hat sich dann mit der Aufstellung der Shredderanlage im Jahr 1986 nochmals stark gesteigert. „Für meinen Vater und mich war das eine sorgenvolle Zeit“, erinnert sich Michael Loacker, der nach seinem 60iger die Führung an seinen Bruder Karl übergeben hat. Dieser legt die Geschäftsführung Ende dieses Jahres in die Hände der fünften Generation.
Das Hauptgeschäft der Firma Loacker besteht nach wie vor aus der Sortierung und Aufbereitung der übernommenen Wertstoffe, die an entsprechende Stahlwerke, Metallhütten, Papierfabriken u.a. verkauft und dort zu neuen Produkten verarbeitet werden.
Die äußerst interessante Betriebsführung bestätigte, dass das Trennen von Abfallprodukten ein wichtiger Beitrag zur sinnvollen Wiederverwertung von Rohstoffen ist.