Viertagesreise in die Wachau

Viertagesreise in die Wachau
  1. Reisetag: Sonntag 02. Juni

 

Am frühen Morgen stiegen 58 gutgelaunte Senioren in einen Bus von Hagspiel Touristik. Nach der Begrüßung durch Egon und der Vorstellung unseres Chauffeurs Ernst ging die recht flotte Fahrt bis zur Autobahnraststätte Lechwiesen. Die kurze Pause reichte für einen Kaffee, danach fuhren wir bis nach Passau. Hier konnte jeder nach Belieben die Mittagspause verbringen. Passau ist eine deutsche Stadt direkt an der Grenze zu Österreich, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen. Über der Dreiflüssestadt thront die Veste Oberhaus, eine Festung aus dem 13. Jahrhundert. Die Altstadt ist für ihre barocken Gebäude bekannt, darunter der Dom St. Stephan mit seinen charakteristischen Zwiebeltürmen und der größten Dom-Orgel der Welt mit 17.974 Pfeifen. Auf der Weiterfahrt nach Linz erzählte uns Ernst von der Schlögener Schlinge, die im Durchbruchstal zwischen Passau und Aschach eine mächtige Schlinge um das Granitgestein des böhmischen Massivs bildet. In Linz gab es noch eine kurze Kaffeepause, bis wir schließlich in Emmersdorf im Hotel „Zum schwarzen Bären“ ankamen. Mit einem Begrüßungsdrink wurden wir willkommen geheißen.

 

  1. Reisetag: Montag 03. Juni

 

Nach einem ausgiebigen Frühstück erkundeten wir mit Anna Pritz, Seniorchefin vom Hotel und für zwei Tage unsere Reiseleiterin, ein Stück von Emmersdorf. Die Marktgemeinde liegt direkt an der Donau gegenüber von Melk und wird oft das Tor zum Waldviertel und der Wachau genannt. Wobei ein Donauabschnitt von gerade einmal 16 Kilometer sich hinter dem klingenden Namen Wachau verbirgt. Emmersdorf hat mittlerweile 1.778 Einwohner und war schon ein beliebter Urlaubsort, als man die Gäste noch „Sommerfrischler“ nannte. Nach dem schweren Hochwasser 2013 wurde auch in Emmersdorf 2015 mit dem Bau einer Schutzanlage begonnen. Dazu wurden Deiche, Mauern und Mauersockel zur Aufsetzung mobiler Schutzwände errichtet. Ferner wurden drei Pumpwerke zur Polderentwässerung angelegt. Durch diese Maßnahmen sind nun 62 Objekte und infrastrukturelle Einrichtungen vor einem 100-jährlichen Hochwasser der Donau geschützt. Mit viel Begeisterung erzählte uns Anna die Geschichte der Magdalenenkapelle, die direkt gegenüber dem Hotel steht. Die Kapelle ist durch eine mehrfach gestaffelte Front mit Stiegenaufgang, einer Vorhalle und einem reich verstäbten spätgotischem Spitzbogenportal charakterisiert. Auf Anregung von Ernst sprachen wir ein Gebet für die kürzlich verstorbene Nini Behmann und sangen ein paar Lieder. Nach einem kleinen Rundgang in die nähere Umgebung ging die Fahrt zum Stift Melk.  Unsere Reiseleiterin Anna führte uns durch den barocken Bau, der zu den meistbesuchten kunsthistorischen Stätten Österreichs zählt. Die Gartenanlage mit dem barocken Gartenpavillon, die Nordbastei, ein historisches Gebäude aus der Barockzeit und schließlich die Stiftskirche sind wahre Meisterleistungen barocker Baukunst. Stift Melk wird seit seiner Gründung 1089 ununterbrochen von Benediktinermönchen bewohnt. Im Stiftsgymnasium sind über 900 Schülerinnen und Schüler. Nach der Besichtigung durfte die Altstadt erkundet werden und schließlich stand die Schifffahrt nach Krems an. Gemütlich ging die ruhige Fahrt vorbei am Kloster Schönbühel, das auf einem 40 Meter hohen Felsen thront und an den Ruinen Aggstein und Hinterhaus nach Spitz. Über Weißenkirchen, Stift und Ruine Dürnstein und dem Benediktinerstift Göttweig kamen wir schließlich in Krems an. Hier hatten wir Zeit für einen Stadtbummel und anschließend ging es zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen spielte Ernst zum Tanz auf. Auf diese Gelegenheit hatten viele schon gewartet und somit wurde es ein fröhlicher Abend.

 

 

  1. Reisetag: Dienstag 04. Juni

 

Heute stand die Wachau Rundfahrt auf dem Programm und wieder wurden wir begleitet von unserer Reiseführerin Anna. Durch den Nibelungengau, vorbei an Schloss Luberegg und Ruine Weitenegg kamen wir schließlich zum Wallfahrtsort Maria Taferl, der jährlich von 300.000 Pilgern besucht wird. Die Enstehung des Ortes ist mit den Namen zweier Männer eng verbunden. Der des Viehhirten Thomas Pachmann und des Richters Alexander Schinagl. Beide Männer wurden durch Gebete vor der Eiche, an der ein Holzkreuz und später ein Vesperbild angebracht war, auf wundersame Weise geheilt. Die Schar der Wallfahrer, die Aufgrund der Heilungen und Engelserscheinungen kamen, wurde immer größer. Aus diesem Grunde wurde am 4. April 1661 mit dem Bau der Kirche begonnen. Das Herzstück der Wallfahrtskirche ist der barocke Hochaltar. Danach besichtigten wir eine der ältesten Krippen Österreichs, die „Mechanische Krippe“. Sie besteht aus über 300 verschiedenen Figuren und erzählt die Entstehungsgeschichte von Maria Taferl. Nach diesem beeindruckenden Erlebnis ging die Fahrt zurück über Melk, Aggsbach, Mautern zum Benediktinerstift Göttweig, das zu den ältesten Klöstern Österreichs zählt. Seit 930 Jahren beten und arbeiten hier Mönche. Wir hatten auch die Möglichkeit am Chorgebet der Mönche teilzunehmen. Die Stiftskirche, der Barockbau, das Museum im Kaisertrakt und der Panoramablick von der Terrasse des Restaurants bilden zusammen diese weltweite Besonderheit. Nach so viel Prunk und Gold in all diesen barocken Kirchen durften wir uns nun auf eine Weinverköstigung freuen und fuhren zurück über Krems und Dürnstein nach Weissenkirchen zum Weingut und Buschenschank „Hermenegild Mang“. Im schönen Garten fand jeder ein schattiges Plätzchen und Chef Hermenegild erklärte uns die Besonderheiten der Wachauer Weine. Die Böden der Wachau sind überwiegend von Verwitterung geprägt, wasserdurchlässig und erwärmen sich gut. In den Steillagen finden die Rebstöcke oft nur geringe Bodenauflage und müssen daher tiefer wurzeln. Die Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd sind untrennbar mit der Wachau verbunden. Die Weine sind stets trocken. Steinfeder bis 11,5% Vol. Alkohol: Benannt nach einem federleichten Gras, das in den trockenen Urgesteinslagen der Wachau wächst. Geeignet als leichte, spritzige Aperitif Weine. Federspiel zwischen 11,5 und 12,5% Vol. Alkohol: Die Bezeichnung erinnert an das Federspiel der Kuenringer Falkner. Passt zu Fleisch- und Fischgerichten. Smaragd ab 12,5% Vol. Alkohol: Der Name kommt von der Smaragdeidechse, ein Wein für besondere Gelegenheiten. Wir konnten vier verschiedene Weine probieren und wurden zwischendurch kulinarisch verwöhnt mit frischem Brot und der regionalen Weingartenjause inkl. Wachauer Saumaise. Leider ging die Zeit schnell vorbei und zum Abschluss dieses Tages fuhren wir noch nach Dürnstein. Das mittelalterliche Städtchen mit seinen engen Gässchen ist geprägt von Naturschönheiten und zahlreichen Kulturdenkmälern. Anna zeigte uns die wichtigsten historischen Gebäude, das Rathaus, das Kremser Tor und der blaue Turm des Stifts Dürnstein. Danach ging die Fahrt zurück zum Hotel. Jetzt hatten wir alle wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Wachau gesehen, dazu gehörten eben auch die drei Kirchen (Stift Krems, Maria Taferl und Stift Göttweig). Die „Privatkirche“ von Seniorchefin Anna war nicht eingeplant, hat aber hoffentlich niemand gestört!

 

  1. Reisetag: Mittwoch 05. Juni

 

Nun hieß es wieder Abschied nehmen vom Hotel „Zum schwarzen Bären“. Auf der Heimreise gab es einen kurzen Halt bei der Raststätte Mondsee und übers Deutsche Eck kamen wir nach Kufstein. Hier konnte jeder nach Belieben die Mittagspause verbringen. Auf der Weiterfahrt wurde beim Ruetz in Schnann noch eine Kaffeepause eingelegt und dann traten wir endgültig die Heimreise an.  

Egon bedankte sich bei Ernst für die seniorenfreundliche und unfallfreie Fahrt (ca. 1.500 km) und bei Marcella und dem Annele für den ausgezeichneten Bord-Service. Die süßen Versuchungen waren stets willkommen, ebenso die verschiedenen Schnapsspenden. Den Notfall-Rucksack von Hans hat zum Glück niemand in Anspruch nehmen müssen, trotzdem danke für die Bereitstellung. Allen Teilnehmern ein großes DANKE für die Disziplin und Pünktlichkeit. Ein dickes Lob gebührt Organisator Egon, er hat zusammen mit Ernst das abwechslungsreiche Programm perfekt geplant.